Windkraftwerke: Vor- und Nachteile

Windenergie wird häufig als eine besonders “saubere” Variante der Energiegewinnung angesehen. Doch auch Windkraftwerke haben gewisse Vor- und Nachteile. Welche das sind, erklären wir Ihnen im folgenden Artikel.

 

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

Als erstes möchten wir Ihnen an dieser Stelle eine Zusammenfassung der Vor- und Nachteile von Windenergie aufzeigen:

Vorteile

Nachteile

Hohe Nachhaltigkeit

Unzuverlässigkeit / fehlende Konstanz

Geringer Schadstoffausstoß

Nicht speicherbar

Schaffung von Arbeitsplätzen

Begrenzte Standortwahl

Einnahmen für Gemeinden

Auswirkungen auf Tiere

Auch für rohstoffarme Länder geeignet

Veränderung des Landschaftsbildes

Günstiger Strom

Hohe initiale Investitionskosten

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Vorteile von Windkraftwerken

Wenn etwas bewertet wird, soll in der Regel zunächst das Positive hervorgehoben werden. Entsprechend möchten wir zunächst die Vorteile von Windkraftwerken vorstellen.

 

Nachhaltigkeit

Windenergie ist eine der nachhaltigsten Möglichkeiten, um Strom zu erzeugen. Sie wird so lange zur Verfügung stehen wie die Sonne existiert.

Doch warum ist das so? Wind basiert auf Sonnenergie. Die Einstrahlung der Sonne erwärmt die Erdatmosphäre. In Folge dessen dehnt sich erwärmte Luft aus. Diese steigt nach oben, wodurch nahe des Bodens Tiefdruck entsteht. Kalte Luft wiederum sinkt ab und erzeugt am Boden Hochdruck.

Dieser Druckunterschied muss ausgeglichen werden. Dazu strömt die kalte Luft in Richtung der warmen Luft – es entsteht Wind. Dieser ist umso stärker, je größer die Temperaturunterschiede zwischen den Luftmassen sind.

 

Geringer Schadstoffausstoß

Fossile Energien stoßen bei der Stromerzeugung aufgrund von Verbrennungen ständig Schadstoffe aus. Bei Windenergie ist das nicht der Fall. Wird Windenergie erzeugt, ist der Schadstoffausstoß nicht vorhanden. Schließlich sind hierzu nur Luftbewegungen (Wind) notwendig. Lediglich bei der Produktion, der Errichtung und der Wartung der Windkraftanlagen werden Schadstoffe erzeugt.

 

Schaffung von Arbeitsplätzen

Die Nutzung von Windenergie schafft vielzählige Arbeitsplätze. Sowohl die Herstellung von Windkraftanlagen als auch deren Errichtung, Wartung und (Weiter-)Entwicklung beschäftigen eine große Menge Menschen. So werden neben den bekannten Ingenieuren und Handwerken auch etwa Kaufmänner und Juristen in der Branche vertreten. 2019 waren beispielsweise alleine in Deutschland 105.700 Menschen in der Windindustrie beschäftigt (Quelle: statista).

 

Einnahmen für Gemeinden

Nicht nur Arbeitnehmer profitieren von den geschaffenen Arbeitsplätzen bei der Erzeugung von Windenergie. Auch (kleinere) Gemeinden und Landkreise können finanzielle Vorteile erhalten. Häufig werden Windkraftanlagen auf Land errichtet, welches Gemeinden bzw. Landkreisen gehört. Dann wird das Land entweder zu sehr hohen Preisen abgekauft oder zu ebenso hohen Summen durch die Stromkonzerne gepachtet.

Darüber hinaus bieten viele Stromanbieter die Möglichkeit, dass sich Gemeinden und auch die Bürger an den Windkraftanlagen beteiligen. Somit können auch die Einwohner der Gemeinden direkt am Erfolg der Windenergie partizipieren.

 

Auch für rohstoffarme Länder geeignet

Damit Strom aus fossilen Brennstoffen (z. B. Kohle) erzeugt werden kann, muss der zu verbrennende Rohstoff in entsprechenden Mengen verfügbar sein. Rohstoffarme Länder, zu denen auch Deutschland zählt, profitieren entsprechend von Windenergie. Windkraftanlagen können von nahezu allen Ländern eingesetzt werden, da Wind überall in einem gewissen Maße vorhanden ist. Infolgedessen können sich rohstoffarme Länder selbst mit Strom versorgen und müssen keinen teuren Strom aus Ländern mit vielen Rohstoffen importieren.

 

Günstiger Strom

Nachhaltigen Methoden zur Stromerzeugung wird häufig nachgesagt, dass diese zu teuer sind. Auf Windenergie trifft diese Aussage tendenziell nicht zu. Stattdessen werden Windparkbetreiber per Gesetz gerade einmal 5 bis 13 Cent pro produzierte Kilowattstunde subventioniert. Zudem ist die Erzeugung von Windenergie mit geringen Kosten verbunden. Unter guten Bedingungen ist Strom von Windkraftanlagen somit kaum teurer als Atomenergie oder Strom aus fossilen Brennstoffen.

 

Nachteile der Windenergie

Nachdem Sie nun erfahren haben, welche Vorteile die Windenergie besitzt, werden wir in den folgenden Unterpunkten auf Nachteile eingehen.

 

Unzuverlässigkeit / fehlende Konstanz

Zwar ist Wind immer vorhanden. Die Windstärke ist jedoch nicht konstant. Es gibt Tage, an denen ein stärkerer Wind weht, aber auch Tage ohne Wind. Entsprechend kann mithilfe von Windenergie nicht konstant Strom erzeugt werden. Dadurch können Windkraftwerke höchstens zur Unterstützung bei der Energiegewinnung eingesetzt werden.

 

Nicht speicherbar

Windenergie selbst kann nicht gespeichert werden. Das bedeutet, wenn Wind nicht in Strom umgewandelt wird, verfliegt die Windenergie. Deshalb wird der größte Teil der Windenergie direkt verwendet. Um dieses Problem zuu8 lösen, wird an einer Methode geforscht, Windenergie in Form von Gas zu speichern (Power-to-Gas).

 

Begrenzte Standortwahl

Ein Vorteil vonm Windkraftanalagen besteht darin, dass sie auch in rohstoffarmen Ländern genutzt werden können. Dennoch ist die Standortwahl begrenzt. Windenergie kann also nicht überall erzeugt werden. Das hat folgende Gründe:

Einerseits wird eine gewisse Menge Wind benötigt, damit sich die Errichtung einer Windkraftanlage lohnt. Windige Gebiete sind Beispielsweise Berge oder Meere. Die Errichtung an diesen Stellen ist jedoch sehr kompliziert.

Zum anderen entsteht bei der Stromerzeugung mit Windkraftanlagen ein gewisser Lautstärkepegel. Aus diesem Grund müssen Windräder einen gewissen Abstand zu Wohngegenden einhalten.

 

Auswirkungen auf Tiere

Ein Kritikpunkt gegen Windenergie besteht darin, dass Vögel durch die Rotorblätter eines Windrades getötet werden können. Infogeldessen wird bei der Errichtung von Windkraftanlagen ein besonderes Augenmerk auf diesen Punkt gelegt. Im Vergleich zu Unfällen mit Glasscheiben sterben somit wesentlich weniger Vögel aufgrund von Windkraftanlagen. Dennoch ist dieser Negativpunkt nicht von der Hand zu weisen.

 

Veränderung des Landschaftsbildes

Windkraftanlagen sind heute weit über 100 Meter, oftmals sogar mehr als 150 Meter hoch. Entsprechend können Windräder bereits aus großer Distanz gesehen werden. Diese optische Veränderung des Landschaftsbildes stört nicht nur Naturliebhaber. Um dem (teilweise) entgegenzuwirken gibt es immerhin strenge Gesetzliche Vorgaben sowie Genehmigungsverfahren für die Errichtung von Windkraftanlagen. Außerdem müssen zum Teil Ausgleichsmaßnahmen sowie Ausgleichszahlungen durchgeführt werden.

 

Hohe initiale Investitionskosten

Die Stromerzeugung mit Windenergie ist vergleichsweise günstig. Allerdings müssen vor der Stromerzeugung serhr hohe Investitionskosten aufgewendet werden, um die Windräder zu bauen und aufzustellen. Beispielsweise liegen die Herstell- und Rohbaukosten einer Nordex N149 bei weit mehr als 3 Millionen Euro (Quelle: UVP Verbund).

Damit sich diese Investition lohnt, muss ein Windkraftwerk eine gewisse Menge Strom erzeugen. Mehr dazu können Sie hier erfahren: Wie viel Strom produziert ein Windrad?

 

Fazit – Windkraftwerk: Vor- und Nachteile

Im Text haben Sie erfahren, dass Windenergie sowohl Vorteile als auch Nachteile besitzt. Trotz allem überwiegt wohl der Fakt, dass diese Art der Stromerzeugung eine der nachhaltigsten und umweltfreundlichsten ist, auf die wir aktuell zurückgreifen können.

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