Atomkraftwerk: Vor- und Nachteile

Die Atomenergie ist ein viel diskutiertes Thema. Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, muss man die nötigen Argumente besitzen. Diese möchten wir Ihnen in folgendem Artikel liefern. Dazu stellen wir Ihnen wichtige Vor- und Nachteile von Atomkraftwerken vor.

 

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

Bevor wir die einzelnen Vor- und Nachteile von Atomkraftwerken detailliert erklären, möchten wir Ihnen hier zunächst einen Überblick zu Pro und Contra der Kernenergie geben:

Vorteile

Nachteile

Konstante Energiegewinnung

Strahlungsrisiko

Saubere Energiequelle

Radioaktiver Müll

Geringe Strompreise

Missbrauch für Atomwaffen

Stetige Weiterentwicklung

Ablaufdatum von Kernkratftwerken

Endliche Uran-Vorkommen

Hohe Anfangsinvestitionen

Abhängig von anderen Ländern

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Vorteile von Atomkraftwerken

Zunächst möchten wir Ihnen die (wenigen) Vorteile von Kernkraftwerken erläutern:

 

Konstante Energiegewinnung

In Atomkraftwerken wird ungefähr 90 % der Zeit Strom erzeugt. Das liegt daran, dass hier der Strom mithilfe von Uran gewonnen wird. Damit hat diese Art der Energiegewinnung einen klaren Vorteil gegenüber regenerativen Energien, etwa der Solarenergie oder Windenergie. So benötigen Photovoltaikanlagen Sonnenlicht und erzeugen damit nachts keinen Strom. Windkrafträder hingegen benötigen Wind und erzeugen keine Energie, wenn dieser fehlt.

 

Saubere Energiequelle

Auch wenn es auf dem ersten Blick so scheint, stoßen Atomkraftwerke kein Kohlendioxid aus. Bei dem “Rauch”, der bei Kernkraftwerken zu sehen ist, handelt es sich lediglich um Wasserdampf. Dieser entsteht bei der Kühlung der Brennstäbe. Demnach haben Atomkraftwerke hier einen klaren Vorteil gegenüber Kohlekraftwerken, welche große Mengen CO2 ausstoßen.

 

Geringe Strompreise

Strom aus Kernkraftwerken ist vergleichsweise günstig. Das hat hauptsächlich zwei Gründe. Einerseits besitzt Uran eine sehr hohe Energiedichte. So besitzt der atomare Brennstoff eine 2,5-millionenfach höhere Energie als Kohle. Demnach werden zu Stromerzeugung wesentlich weniger Rohstoffe benötigt.

Zum anderen ist der Betrieb eines Atomkraftwerks wesentlich günstiger als bei Kohlekraftwerken oder Gas-Kombikraftanlagen. Es wird geschätzt, dass die Kosten nur ca. 30 % bis 50 % bzw. 20 % bis 25 % der genannten Kraftwerke betragen.

 

Stetige Weiterentwicklung

Die Atomtechnik wird stetig weiterentwickelt. Heute setzen sämtliche Atomkraftwerke auf die Energieerzeugung durch Kernspaltung. In Zukunft könnte sich das ändern. Bereits seit geraumer Zeit wird die Energiegewinnung durch Kernfusion erforscht. Wenn diese Methode praktisch eingesetzt werden kann, ist quasi eine unendliche Stromerzeugung mit sehr geringen Risiken möglich.

 

Nachteile von Atomkraftwerken

Die Nachteile der Atomkraftwerke kommen in größerer Anzahl als die Vorteile. Hier finden Sie eine detaillierte Erklärung zu den Nachteilen:

 

Strahlungsrisiko

Bei Fehlern oder Schäden im Atomkraftwerk kann es zu einem sogenannten Super-GAU kommen. Dadurch können große Mengen an Strahlung freigesetzt werden. Das wiederum führt zu erheblichen Schäden an Mensch und Natur. Ein Beispiel hierfür ist das Atomkraftwerk in Tschernobyl. Das Risiko für einen solchen Vorfall ist zwar in modernen, sicher konstruierten Atomkraftwerken gering, aber dennoch vorhanden. Durch das hohe zerstörerische Potenzial können Atomkraftwerke zudem Ziele terroristischer Anschläge sein.

 

Radioaktiver Müll

Bei der Stromgewinnung durch Atomkraftwerke fällt radioaktiver Abfall an. Dieser benötigt hunderte von Jahren, damit er keine gefährliche Strahlung mehr aussondert. Entsprechend lange müssen die Abfälle sicher gelagert werden können. Wo ein solches Endlager errichtet werden kann und wie es aussehen sollte ist jedoch bis heute nicht endgültig geklärt.

 

Missbrauch für Atomwaffen

Die radioaktiven Rohstoffe im Atomkraftwerk bürgen ohnehin die Gefahr der Strahlung. Darüber hinaus können die Materialien jedoch auch für den Bau von Atomwaffen missbraucht werden. Dies wird zwar durch internationale Verträge untersagt. Inwiefern diese Verträge allerdings im Kriegsfall eingehalten werden, ist zumindest fraglich.

 

Hohe Anfangsinvestitionen

Auch wenn die laufenden Kosten eines Atomkraftwerks vergleichsweise gering sind, sind für die Errichtung hohe Investitionen notwendig. Aufgrund der Komplexität der Planung, der Beantragung und des Baus, liegen die Kosten häufig im zweistelligen Milliarden-Bereich. Der Bau des EPR-Reaktors in Flamaville, Frankreich, kostet beispielsweise mehr als 12 Milliarden Euro (Quelle: Frankfurter Rundschau).

 

Ablaufdatum von Kernkratftwerken

Atomkraftwerke besitzen ein Ablaufdatum. ist dieses erreicht müssen sie erneuert bzw. durch ein altes ersetzt werden. Hier kommen wieder die sehr hohen Anfangsinvestitionen isn Spiel, die für die Errichtung eines Kernkraftwerks notwendig ist. Hinzu kommt, dass der Neubau eines Atomkraftwerks alles andere als ein kurzfristiges Unterfangen ist. Häufig dauern Planung, Beantragung und Bau insgesamt mehr als 20 Jahre.

 

Endliche Uran-Vorkommen

Um Strom im Kernkraftwerk zu erzeugen, wird Uran benötigt. Hierbei handelt es sich jedoch um eine knappe Ressource. Prognosen gehen davon aus, dass der Vorrat nur noch für etwa 30 bis 60 Jahre reichen wird. Zum Vergleich: Die Kohlevorräte reichen beim aktuellen Verbrauch noch rund 200 Jahre aus.

 

Abhängig von anderen Ländern

Der Brennstoff Uran hat neben der Knappheit einen weiteren Nachteil – die Verfügbarkeit. Nur wenige Länder haben Möglichkeiten, um Uran abzubauen. Indem nun beispielsweise Deutschland auf Atomenergie setzt, macht es sich abhängig von diesen Ländern.

 

Fazit – Atomkraftwerk: Vor- und Nachteile

Deutschland möchte zukünftig nicht mehr auf Atomstrom setzen. Die zahlreichen Nachteile, die sich vor allem auf die Sicherheit beim Betrieb dieser Kraftwerke beziehen, sind wohl die Gründe dafür. Welche Vor- und Nachteile Kernkraftwerke darüber hinaus noch haben, wurde Ihnen im Artikel erklärt. Wir hoffen, dass wir Ihnen damit weiterhelfen konnten!

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