Wasserkraftwerk: Vor- und Nachteile

Wasserkraftwerke gelten als eine sehr saubere Art, um elektrischen Strom zu erzeugen. Sie wandeln die Bewegungsenergie von Wasser in elektrische Energie um. Dazu wird das Wasser über Gefälle (z. B. an einem Staudamm) in Turbinen oder Wasserräder geleitet, die wiederum Stromgeneratoren antreiben.

Doch welche Vor- und Nachteile bringt die Wasserkraft mit sich? Diese Fragen haben wir uns gestellt. Um Sie zu beantworten, stellen wir Ihnen in diesem Artikel Pro und Contra von Wasserkraftwerken ausführlich vor.

 

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

Bevor wir an die detaillierte Darstellung der Vor- und Nachteile eines Wasserkraftwerks gehen, finden Sie hier eine Übersicht zu Pro und Contra:

Vorteile

Nachteile

Konstante Stromerzeugung

Eingriff in Flora und Fauna

Erneuerbare Energieform

Kaum Wachstumspotenzial

Betrieb ohne CO2-Emissionen

Soziale Spannungen

Hohe Energieeffizienz

Hohe Investitionen notwendig

Kostengünstige Stromerzeugung

Einsatz im Hochwasserschutz

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Vorteile von Wasserkraftwerken

Wie bereits beschrieben, wird häufig über die vielen Vorzüge der Wasserkraft gesprochen. Welche das sind, erklären wir Ihnen an dieser Stelle.

 

Konstante Stromerzeugung

Windkraftwerke erzeugen nur Strom, wenn auch Wind weht. Solaranlagen hingegen produzieren nur Strom, wenn die Sonne scheint. Bei Wasserkraftwerken sieht das etwas anders aus. Hier kann grundsätzlich das ganze Jahr über hinweg ohne Einschränkungen Strom produziert werden. Auch lässt sich die Stromproduktion gut regulieren.

 

Erneuerbare Energieform

Bei der Wasserkraft handelt es sich um eine erneuerbare Energieform. Wasser zur Nutzung in Wasserkraftwerken steht im Grunde genommen unendlich zur Verfügung. Schließlich wird die Wassermenge bei der Stromerzeugung nicht reduziert. Ebenso wenig findet eine Verschlechterung der Wasserqualität statt.

 

Betrieb ohne CO2-Emissionen

Ist das Wasserkraftwerk einmal errichtet, läuft es im Prinzip mit keinen CO2-Emissionen während des Betriebs. Das liegt ganz einfach daran, dass alleine die kinetische Energie des Wassers genutzt wird, um Strom zu erzeugen. Die Verbrennung von Materialien ist hier demnach nicht notwendig, anders als zum Beispiel im Kohlekraftwerk, und somit werden auch keine Abgase ausgeschieden.

 

Hohe Energieeffizienz

Bei der Wasserkraft werden etwa 85 % bis 90 % der kinetischen Energie des Wassers in Elektrizität umgewandelt. Damit besitzen Wasserkraftwerke eine enorm hohe Energieeffizienz. Zum Vergleich: Die Energieeffizienz bei Kohlekraftwerken beträgt üblicherweise 30 % bis 45 %. Bei Photovoltaikanlagen ist sie mit ca. 15 % bis 25 % sogar noch geringer.

 

Kostengünstige Stromerzeugung

Zur Stromgewinnung in Wasserkraftwerken wird die Bewegungsenergie von Wasser genutzt. Wasser steht dabei als kostenloser Rohstoff zur Verfügung. Anders als bei Atom- oder Kohlekraftwerken müssen hier demnach keine Rohstoffe zur Energiegewinnung eingekauft werden. Entsprechend kostengünstig ist der Betrieb eines Wasserkraftwerks.

 

Einsatz im Hochwasserschutz

Speicherkraftwerke lassen sich zum Hochwasserschutz einsetzen. Mithilfe der Speicher kann in Zeiten der Hochwassergefahr das Wasser zurückgehalten werden. In wasserarmen Zeiten wiederum lässt sich zusätzliches Wasser freigeben.

 

Nachteile von Wasserkraftwerken

Neben den zahlreichen Vorteilen hat die Nutzung der Wasserkraft auch ihre Schattenseiten. Diese möchten wir Ihnen an dieser Stelle nennen.

 

Eingriff in Flora und Fauna

Die Errichtung eines Wasserkraftwerks ist in der Regel nicht ohne einen Eingriff in die Natur möglich. Beispielsweise kann die Errichtung zur Austrocknung von Teilen der Landschaft und damit Einbußen in der Landwirtschaft führen.

 

Kaum Wachstumspotenzial

Der Ausbau von Wasserkraft birgt kein großes Wachstumspotenzial. In Deutschland ist jeder größere Fluss mit einem Wasserkraftwerk versehen. Somit sind die positiven Eigenschaften der Wasserkraft nur sehr begrenzt einsetzbar. Auch verändern Wasserkraftwerke das Fließverhalten des Flusses. Damit wird aktiv in die Lebensräume von Fischen und Pflanzen im Fluss eingegriffen. Im schlimmsten Fall kommt es hierdurch zu einem großen Fischsterben.

 

Soziale Spannungen

Der Bau eines Wasserkraftwerks ist nicht nur ein Eingriff in den Lebensraum von Fischen und anderen Tieren im Fluss. Auch sind häufig die Lebensräume von Menschen durch den Bau betroffen. Bei der Errichtung großer Wasserkraftwerke müssen unter Umständen viele Menschen umgesiedelt werden. Auch kann es notwendig sein, ganze Städte zu fluten, um einen Staudamm zur Nutzung der Wasserkraft zu bauen. Das führt unumgänglich zu sozialen Spannungen.

 

Hohe Investitionen notwendig

Jeder der einmal ein Wasserkraftwerk gesehen hat, kann bezeugen, dass ein solches enorm groß sein kann. Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass die Errichtung eines solchen Kraftwerks mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden ist. Selbst ein Kleinwasserkraftwerk mit einer Leistung von 70 kW beginnt erst bei Kosten von rund 600.000 €. Die Errichtung eines Laufwasserkraftwerks mit 800 kW hingegen kostet sogar etwa 5.000.0000 €.

 

Fazit – Wasserkraftwerk: Vor- und Nachteile

Häufig werden nur die vielen Vorteile der Wasserkraft genannt, nicht aber die Nachteile. In unserem Artikel haben Sie deshalb sowohl Pro als auch Contra von Wasserkraftwerken detailliert erfahren. Nun sind sie sicher für die nächsten Diskussion zu dieser Thematik gerüstet. Wir hoffen, dass wir Ihnen damit weiterhelfen konnten!

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