Wasserkocher gelten als eine der stromsparendsten Methoden, um Wasser zu erhitzen. Doch wie viel Strom verbraucht ein Wasserkocher genau? Wir erklären Ihnen alles, was Sie wissen müssen, im folgenden Artikel. Außerdem erhalten Sie von uns einen kostenlosen Online-Rechner zum Ermitteln des Stromverbrauchs Ihres Wasserkochers:
Anstatt den Stromverbrauch zu berechnen, können Sie ihn natürlich auch ganz genau messen. Verwenden Sie hierzu ein Energiemessgerät* und schalten Sie dieses zwischen den Wasserkocher und die Steckdose.
Kurze Antwort
Ein Wasserkocher ist in der Regel die stromsparendste Variante zum Erhitzen von Wasser. Wenn die gleiche Menge Wasser auf dem Herd und in einem Wasserkocher erhitzt werden, verbraucht der Wasserkocher nur etwa die Hälfte an Strom.
Die meisten Wasserkocher mit einem Fassungsvermögen zwischen 1,5 und 2 Litern besitzen eine Leistung von 2.200 bis 3.000 Watt. Das Kochen von einem Liter Wasser dauert mit dieser Leistung 2 bis 3 Minuten. Dabei werden etwa 100 Wh bzw. 0,1 kWh verbraucht. Die Kosten liegen damit bei rund 3 ct (angenommener Strompreis: 0,30 € pro kWh).
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Lange Antwort
Nachdem Sie bereits in kurzer Form erfahren haben, wie viel Strom ein Wasserkocher verbraucht, möchten wir diese Informationen nun vertiefen. Dazu erklären wir Ihnen, welche Faktoren den Stromverbrauch von Wasserkochern beeinflussen. Zudem geben wir Ihnen Tipps zum Senken des Stromverbrauchs.
Leistung (Wattzahl) und Füllmenge entscheidend
Die Leistung eines Elektrogeräts wird in Watt angegeben. In der Regel gilt, dass ein Gerät mit einer höheren Leistung mehr Strom verbraucht als ein Gerät mit weniger Leistung. Dass lässt sich auch ganz leicht erklären:
Gerät A hat eine Leistung von 5 kW. Es verbraucht demnach in einer Stunde 5 kWh. Gerät B mit einer Leistung von 2 kW verbraucht stündlich nur 2 kWh und damit weniger als Gerät A.
Bei einem Wasserkocher sieht das in der Praxis allerdings etwas anders aus. Die Leistung eins solchen Geräts liegt üblicherweise zwischen 600 und 3.000 Watt. Im ersten Moment wird es deshalb logisch klingen, lieber ein Gerät mit weniger Leistung zu wählen. Allerdings benötigt ein Wasserkocher mit weniger Leistung eine längere Zeit, um Wasser zu erhitzen, als ein Modell mit größerer Leistung. Ein Beispiel hierfür zeigt die folgende Tabelle:
Gerät | Füllmenge | Leistung | Dauer |
Gerät A | 1 Liter | 3.000 Watt | 2 Minuten |
Gerät B | 1 Liter | 1.500 Watt | 4-5 Minuten |
Gerät C | 1 Liter | 600 Watt | 10-12 Minuten |
Aus der Dauer des Erhitzens und der Leistung ergeben sich folgende Stromverbräuche:
Gerät A: 2 Minuten x 3.000 Watt / 60 Minuten
Gerät A: 100 Wh = 0,1 kWhGerät B: 5 Minuten x 1.500 Watt / 60 Minuten
Gerät B: 125 Wh = 0,125 kWhGerät C: 12 Minuten x 600 Watt / 60 Minuten
Gerät C: 120 Wh = 0,12 kWh
Demnach verbraucht Gerät A am wenigsten Strom zum Erhitzen des Wassers, obwohl es die höchste Leistung besitzt. Das liegt schlichtweg daran, dass es die geringste Dauer zum Erhitzen des Wassers benötigt. Ein weiterer Faktor kann die Energieeffizienz sein. Auf diese gehen wir im nächsten Punkt ein.
Merke deshalb: Die Leistung eines Wasserkochers mit einer maximalen Füllmenge von 1,5 bis 2 Litern sollte mindestens 2.000 Watt betragen, damit das Erhitzen nicht zu lange dauert.
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Energieeffizienz beachten
Die Energieeffizienzklasse gibt an, wie gut Elektrogeräte die zugeführte Energie in Form von Strom nutzen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Bei einem Wasserkocher wird also geschaut, wie viel Strom tatsächlich verwendet wird, um das Wasser zu erhitzen.
Besitzt ein Wasserkocher beispielsweise eine Effizienz von 80 %, werden nur 80 % des Stroms genutzt, um das Wasser zu erhitzen. Die restlichen 20 % des Stroms werden etwa in Form von Wärme an die Umwelt abgegeben oder erwärmen das Gehäuse des Kochers.
Demnach sollten Sie lieber ein Gerät auswählen, welches eine höhere Effizienz besitzt. Ein solches verwendet einen größeren Teil der Energie zum Erwärmen des Wassers. Demzufolge wird das Wasser nicht nur schneller erhitzt, sondern der Wasserkocher benötigt auch noch weniger Energie als Modelle mit gleicher Leistung und einer schlechteren Effizienz.
Im Durchschnitt besitzen Wasserkocher eine Effizienz von etwa 80 %. Wenn Sie eine höhere Effizienz haben möchten, sollten Sie auf eine Zertifizierung achten, die das bestätigt. Wasserkocher mit dem Umweltzeichen “Blauer Engel” haben beispielsweise eine Effizienz von mind. 85 %.
Skalierung und (Mindest-)Füllmenge hilfreich
Generell gilt beim Wasserkochen: Erhitzen Sie nur die Menge an Flüssigkeit, die Sie wirklich benötigen. Je mehr Wasser erhitzt wird, desto länger läuft der Wasserkocher. Entsprechend steigt dann auch der Stromverbrauch. Deshalb sollte der Wasserkocher eine Skalierung besitzen. Somit können Sie die richtige Wassermenge abschätzen.
Noch wichtiger ist jedoch, dass der Wasserkocher eine geringe Mindest-Füllmenge besitzt. Liegt diese etwa bei 500 ml, müssten Sie immer mindestens 500 ml Wasser kochen. Das gilt auch dann, wenn Sie eigentlich nur 250 ml benötigen. Hier würde also der Stromverbrauch unnötig erhöht werden.
250 ml bis 300 ml sind eine sehr gute Mindest-Füllmenge.
Stromverbrauch des Wasserkochers berechnen
Wenn Sie einmal nicht auf unseren Rechner zurückgreifen können (siehe oben auf dieser Seite), können Sie den Stromverbrauch eines Wasserkochers natürlich auch händisch berechnen. Dafür benötigen Sie lediglich die Leistung und die Nutzungsdauer.
Stromverbrauch = Leistung x Nutzungsdauer
Beispiel:
Ein Wasserkocher hat eine Leistung von 1.500 Watt (1,5 Kilowatt). Um 1 Liter Wasser zu erwärmen, wird er 5 Minuten am Tag genutzt. Die Berechnung lautet:
Stromverbrauch = Leistung x Nutzungsdauer
Stromverbrauch = 1.500 Watt x 5 Minuten / 60 Minuten
Stromverbrauch = 125 Wh = 0,125 kWh
Der tägliche Stromverbrauch dieses Modells liegt also bei 125 Wattstunden bzw. 0,125 Kilowattstunden.
Tipps zum Senken des Stromverbrauchs
Obwohl Wasserkocher vergleichsweise energiesparsam sind, gibt es einige Möglichkeiten, um den Stromverbrauch weiter zu senken. Die besten Tipps möchten wir Ihnen im Folgenden auflisten:
- Achten Sie auf eine möglichst hohe Energieeffizienz.
- Fragen Sie sich, ob das Wasser wirklich kochen muss oder eine Temperatur von 70 °C oder 80 °C nicht bereits ausreicht. Dann können Sie den Wasserkocher händisch ausschalten, um Strom zu sparen.
- Erhitzen Sie nur so viel Wasser wie Sie benötigen. Je mehr Wasser gekocht wird, desto höher fällt der Stromverbrauch aus.
- Entkalken Sie den Wasserkocher regelmäßig. Kalkablagerungen sorgen dafür, dass ein Wasserkocher weniger effizient arbeitet.
- Suchen Sie sich einen günstigeren Stromanbieter. Mit diesem Tipp können Sie zwar nicht den Stromverbrauch senken, aber dafür die Stromkosten. Wir helfen gerne dabei mit unserem Stromrechner:
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Fazit – Stromverbrauch Wasserkocher
Im Text haben Sie das Wichtigste erfahren, was Sie zum Stromverbrauch eines Wasserkochers wissen müssen. So haben Sie erfahren, wie Sie den Stromverbrauich berechnen können, mit welchen Tipps sich die Stromkosten senken lassen und auf was es bei der Leistung eines Wasserkochers zu achten gilt. Wir hoffen, dass wir Ihnen damit weiterhelfen konnten!