Die Strompreise steigen stetig weiter. Vor allem in den letzten Monaten kam es hier zu einem großen Anstieg. Um sich nicht von einem Stromanbieter und seinen hohen Preisen abhängig zu machen oder auch aus Umweltgründen, kann man Strom selbst erzeugen. Welche Möglichkeiten es hierzu gibt, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel. Außerdem erklären wir Ihnen, welche Gründe für die eigene Stromerzeugung gibt.
Kurze Antwort
Grundlegend gibt es für privat Haushalte folgende drei Möglichkeiten, um Strom selbst zu erzeugen.
- Mithilfe von Photovoltaikanlagen lässt sich Sonnenergie in Strom umwandeln. Diese Anlagen können beispielsweise am Balkon oder auf einem Dach angebracht werden.
- Ein kleines Windrad lässt sich einsetzen, um ganz einfach eigenen Strom aus Windenergie zu erzeugen.
- Blockheizkraftwerke vereinen die Stromerzeugung und Heizung in einem. Mit einem solöchen Kraftwerk erzeugt man Strom und nutzt gleichzeitig das Nebenprodukt Wärme.
Falls man sich nur kurzzeitig gegen einen Stromausfall absichern möchte, kann auch ein Stromaggregat aushelfen. Dieses wird mit Benzin angetrieben, um Strom zu erzeugen.
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Lange Antwort
Sie haben nun in kurzer Form erfahren, wie Sie Strom selbst erzeugen können. Auf die einzelnen Möglichkeiten der Stromerzeugung möchten wir nun näher eingehen. Außerdem nennen wir die Gründe, die für die eigene Stromerzeugung sprechen. Abschließend möchten wir Ihnen noch erklären, was mit zu viel produziertem Strom passiert.
Möglichkeit 1: Photovoltaikanlagen
Wenn es darum geht, Strom selbst zu erzeugen, kommen einem wohl als erstes die Photovoltaik- bzw. Solaranlagen in den Sinn. Klassischerweise werden diese auf dem Hausdach angebracht, um Sonnenenergie in Strom (elektrische Energie) umzuwandeln.
Optimalerweise werden die Solarpaneele in Richtung Süden ausgerichtet, um möglichst viel Strom zu erzeugen. Doch auch eine Ausrichtung nach Osten oder Westen funktioniert. Am höchsten ist die Stromerzeugung bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer. Doch auch bei einer schwachen Einstrahlung, beispielsweise im Winter oder bei Bewölkung, wird Strom erzeugt.
Inzwischen werden statt Photovoltaikanlagen auch sogenannte Balkonkraftwerke eingesetzt. Hierbei handelt es sich um kleinere Paneele. Diese können, wie der Name bereits sagt, einfach am Balkon montiert werden. Das macht sie besonders attraktiv für Miet- und Eigentumswohnungen.
Eine weitere Alternative ist ein Solar-Carport. Dabei wird der Autostellplatz zur Stromerzeugung genutzt. Das sit besonders praktisch, wenn Sie ein Elektroauto verwenden. Auch können Sie auf ein Solar-Carport zurückreifen, falls Ihr Hausdach nicht über eine optimale Ausrichtung für die Nutzung einer Photovoltaikanlage verfügt.
Möglichkeit 2: Windkrafträder
Windräder sind immer häufiger in der Landschaft zu sehen. Das gilt besonders für den ländlichen Raum. Ein solch großes Windrad können Sie natürlich nicht einfach in Ihren Garten stellen, um Strom zu erzeugen. Jedoch gibt es Mini-Windkraftanlagen bzw. Kleinwindkraftanlagen. Diese sind wesentlich kleiner und können auch privat genutzt werden.
Die Errichtung eines kleinen Windrads bringt zunächst jedoch einige Hürden mit sich. So muss geprüft werden, dass die Nachbarn nicht durch die Anlage gestört werden. Schließlich wirft ein Windrad einerseits Schatten. Zum anderen erzeugen sie auch eine gewisse Menge Lärm. Nur wenn beides nicht störend wirkt, gibt die Gemeinde eine Erlaubnis zur Installation der Kleinwindkraftanlage.
Lohnend sind Mini-Windkraftanlagen natürlich nur in Gebieten, in denen genügend Wind zur Verfügung steht. Städtische Gebiete sowie Orte, die von Wald umgeben sind, eignen sich tendenziell weniger.
Möglichkeit 3:Blockheizkraftwerke
Heizungen nutzen üblicherweise Öl bzw. Gas als Brennstoff. Damit wird das Wasser für die Heizkörper erwärmt. Wärme entsteht jedoch nicht nur durch die Verbrennung von gewissen Stoffen, sondern auch als Nebenprodukt der traditionellen Stromgewinnung. Bei einem Blockheizkraftwerke wird dies genutzt, um die Stromgewinnung mit der Erzeugung von Wärme zu kombinieren. Bei einem Blockheizkraftwerk erzeugen Sie selbst Strom und können direkt die erzeugte Wärme nutzen, um Ihr Haus zu heizen.
Ein Blockheizkraftwerk lohnt sich jedoch nur, wenn es mindestens 4.000 Stunden im Jahr läuft. Außerdem ist ein solches Kraftwerk sehr kostspielig in der Anschaffung.
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Nachhaltigkeit. Da im Blockheizkraftwerk Öl bzw. Gas verheizt wird, ist es nicht sonderlich nachhaltig.
Möglichkeit 4: Stromaggregat – im Notfall
Kommt es zu einem Stromausfall, können Sie sich mit einem Stromaggregat aushelfen. Ein solches Gerät ist jedoch nur für den Notfall gedacht. Schließlich wird ein solches Gerät in der Regel mit Benzin angetrieben. Das hat eindeutig zwei Nachteile:
- Der erzeugte Strom ist umweltschädigend, da eine große Menge CO2 bei der Erzeugung freigesetzt wird.
- Die Stromkosten sind gebunden an den aktuellen Benzin-Preis und damit sehr hoch.
Warum sollte ich Strom selbst erzeugen?
Es gibt zahlreiche Gründe, um Strom selbst zu erzeugen. Für uns sind vor allem die folgenden drei Gründe entscheidend:
Umweltschutz
Wenn Sie selbst Strom erzeugen, greifen Sie nicht auf die Verbrennung von Kohle oder Gas zurück. Ebenso wenig verwenden Sie Atomenergie. Stattdessen werden auf nachhaltige Möglichkeiten zur Stromerzeugung zurückgegriffen. So erzeugen Sie mit Solarenergie oder Windkraft Ihren eigenen Grünstrom. Sie verschmutzen damit nicht die Umwelt und produzieren auch kein CO2 als Nebenprodukt zum Strom.
Unabhängigkeit
Wie bereits eingangs erwähnt, steigen die Strompreise stetig. Wenn man jedoch selbst Strom erzeugt, macht man sich nicht abhängig von der Preisbildung der Stromanbieter. Stattdessen genießt man in dieser Hinsicht ein großes Maß an Freiheit und Unabhängigkeit. Das gilt auch nicht nur für die Stromversorgung. Wenn man mit Strom heizt und ein Elektroauto fährt, macht man sich auch hinsichtlich Wärme sowie Mobilität zumindest teilweise unabhängig.
Finanzielle Einsparungen
Zunächst mag dieser Punkt etwas widersprüchlich klingen. Schließlich kostet der Kauf sowie der Errichtung einer Solaranlage oder eines Windkraftwerkes eine Menge Geld. Diese Investition führt jedoch langfristig zu Einsparungen. Schließlich amortisiert sich der Kauf in der Regel innerhalb weniger Jahre. Hinzu kommt, dass Sie für zu viel erzeugten Strom auch noch Geld erhalten. Damit zahlt sich die Anlage noch schneller ab bzw. erwirtschaftet sogar ein zusätzliches Einkommen.
Was passiert mit dem zu viel produzierten Strom?
Besodners bei den nachhaltigen Methoden zur Stromerzeugung, also Solar- und Windkraft, können die Erträge sehr stark schwanken. Scheint im Sommer beispielsweise die Sonne sehr stark, erzeugt eine Photovoltaikanlage sehr große Mengen Strom. Dieser kann in der Regel nicht direkt verbraucht werden. Doch was passiert mit der zu viel produzierten Menge Strom?
Einerseits können Sie den Strom speichern. Hierfür gibt es sogennante Solarspeicher. Sind diese voll bzw. besitzen Sie keine Speichermöglichkeit, wird der überschüssige Strom in das Stromnetz eingespeist. Dafür erhalten Sie wiederum eine gewisse Vergütung. Diese liegt jedoch deutlich unter dem Preis, der für Strom gezahlt wird. So erhalten Sie – je nach Größe der PV-Anlage – ca. 10 bis 11 ct pro kWh.
Außerdem müssen Sie beachten, dass ab einer gewissen Leistung ein Gewerbe notwendig ist.
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Fazit – Welche Möglichkeiten zur Stromerzeugung gibt es?
Die eigene Stromerzeugung gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten, selbst elektrische Energie zu gewinnen. Welche das sind, haben wir Ihnen im Artikel erklkärt. Auch haben wir Ihnen gezeigt, welche Gründe für die eigene Stromerzeugung sprechen. Wir hoffen, dass wir Ihnen damit weiterhelfen konnten!